Zu wenig Frauen in Führungspositionen
Zu wenig Frauen in Führungspositionen: Warum sich das ändern muss Zu wenig Frauen in Führungspositionen: Warum sich das ändern muss Startseite Trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Ob in der Wirtschaft, der Politik oder in anderen gesellschaftlichen Bereichen – die „gläserne Decke“ existiert weiterhin. Als erfahrene Führungskräfte-Coach kenne ich die Hürden und Herausforderungen aus eigener Erfahrung nur zu gut. Doch warum ist es nach wie vor so schwierig für Frauen, in Führungspositionen aufzusteigen? Und warum müssen wir dringend etwas an dieser Situation ändern? Die aktuelle Situation Jüngste Studien belegen, dass Frauen in Führungspositionen nach wie vor in der Minderheit sind – besonders in Vorständen und Aufsichtsräten großer Unternehmen.In Deutschland lag der Anteil von Frauen in den Vorständen der DAX-40-Unternehmen im Januar 2024 bei 23,5 %. Im Spätherbst 2023 betrug der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-40-Unternehmen 23 %. Zwar ist ein Anstieg gegenüber den Vorjahren erkennbar, dennoch bleibt die Zahl der weiblichen Vorstandsmitglieder hinter dem Anteil von Frauen in der Gesamtbevölkerung zurück. 4 häufige Ursachen der Unterrepräsentation Als Coach, die mit vielen Frauen in Führungspositionen arbeitet, sehe ich die gleichen Faktoren immer wieder, welche den Weg nach oben erschweren: 1. Stereotype und Vorurteile Auch heute noch wird Frauen häufig nachgesagt, sie seien weniger durchsetzungsfähig oder weniger ambitioniert als ihre männlichen Kollegen. Diese Vorstellungen sind nicht nur ungerecht, sondern behindern auch die Karrierechancen. 2. Fehlende Netzwerke Männer profitieren von Netzwerken, die über Jahre hinweg gewachsen sind. Frauen haben es in diesem Bereich häufig schwerer und müssen Netzwerke aktiv aufbauen, um gleiche Chancen zu haben. Dies lässt sich durch mehrere soziale und strukturelle Faktoren erklären: Historische Strukturen Viele der beruflichen Netzwerke, von denen Männer profitieren, sind historisch gewachsen und haben ihre Ursprünge in Zeiten, als Frauen noch stark vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen waren. Diese Netzwerke entstanden daher in einer Zeit, in der Männer die dominierenden Akteure in der Arbeitswelt waren. Heute sind viele dieser Netzwerke informell und oft nicht offiziell dokumentiert, was es für Frauen schwieriger macht, Zugang dazu zu erhalten. Exklusive „Männernetzwerke” In vielen Bereichen, insbesondere in Branchen wie der Wirtschaft, Finanzwelt oder Politik, sind Männer häufig in exklusiven, informellen Netzwerken aktiv, die nicht unbedingt für Frauen zugänglich sind. Diese Netzwerke, wie zum Beispiel Geschäftsessen oder Sportveranstaltungen, die traditionell als Gelegenheiten für berufliche Vernetzung gelten, sind oft von Männern dominiert, was es für Frauen schwerer macht, einzutreten. Fehlende Mentoren und Vorbilder In männlich dominierten Branchen gibt es häufig weniger weibliche Vorbilder und Mentoren, die Frauen unterstützen und in ihre Netzwerke integrieren können. Während Männer in der Regel durch männliche Führungskräfte und Kollegen in Netzwerke aufgenommen werden, fehlen solche Zugänge für Frauen Unbewusste Vorurteile In vielen Unternehmen und sozialen Strukturen gibt es unbewusste Vorurteile, die dazu führen, dass Männer bevorzugt werden. Diese Vorurteile beeinflussen, wie Netzwerke entstehen und wie Zugänge zu diesen Netzwerken vergeben werden. Oft werden Frauen als weniger „passend“ zu den informellen Normen solcher Netzwerke wahrgenommen, was ihnen den Zugang erschwert. Veränderung der gesellschaftlichen Normen Frauen haben in der Vergangenheit oft weniger Gelegenheit oder die Zeit gehabt, informelle Netzwerke aufzubauen, da sie traditionell für die Familienarbeit und die Betreuung von Kindern verantwortlich waren. Während sich diese Normen mittlerweile verändern, befinden sich Frauen noch häufig in der Situation, erst „beweisen“ zu müssen, dass sie eine Karriere anstreben und engagiert sind, bevor sie in diese Netzwerke integriert werden. 3. Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die größte Herausforderung für Frauen auf dem Weg in eine Führungsposition? Ganz klar: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Viele Unternehmen sprechen von „Vereinbarkeit“, aber in der Praxis sieht das oft anders aus: lange Arbeitszeiten, wenig Flexibilität und eine Erwartungshaltung, von einem immer noch traditionellen Rollenbild, sind nach wie vor Realität. Quelle: iu.de (IU Studie zur Geschlechterverteilung in Führungspositionen) Flexible Arbeitsmodelle fehlen Viele Führungsjobs setzen eine permanente Verfügbarkeit voraus. Home-Office und flexible Arbeitszeiten sind in den oberen Etagen längst nicht selbstverständlich – dabei könnten genau diese Lösungen Frauen (und auch Männern) helfen, ihre Aufgaben effizient zu erfüllen. Kinderbetreuung ist nicht flexibel genug Starre Betreuungszeiten oder fehlende Angebote machen es schwer, berufliche Termine wahrzunehmen. Gerade in verantwortungsvollen Positionen reicht es nicht, um Punkt 16 Uhr den Laptop zuzuklappen. Gesellschaftliche Erwartungen setzen Frauen unter Druck Männer, die Karriere machen, gelten als ehrgeizig. Frauen in Spitzenpositionen hingegen werden oft gefragt: „Wie schaffst du das mit der Familie?“ – eine Frage, die Männern selten gestellt wird. Der „Motherhood Penalty“ ist real Frauen mit Kindern werden unbewusst als weniger karriereorientiert wahrgenommen. Sie bekommen seltener Beförderungen oder anspruchsvolle Projekte, weil stillschweigend angenommen wird, dass sie „familiär zu sehr eingebunden“ sind. Doppelbelastung durch unbezahlte Arbeit Auch wenn sich viel getan hat – die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinder liegt immer noch oft bei den Frauen. Das bedeutet: Neben einer fordernden Karriere läuft das zweite „Management-Projekt“ zuhause weiter. 4. Unbewusste Diskriminierung Führungspositionen werden oft nach traditionellen, männerdominierten Kriterien besetzt, die Frauen unbewusst benachteiligen. Unbewusste Diskriminierung, auch als „Bias“ oder „unconscious bias“ bezeichnet, spielt eine zentrale Rolle bei der Besetzung von Führungspositionen und führt dazu, dass Frauen häufig benachteiligt werden, auch wenn keine expliziten oder absichtlichen Diskriminierungen stattfinden. Viele Unternehmen wollen mehr Frauen in Führung – doch wenn es um die tatsächliche Besetzung geht, werden Frauen oft übergangen. Warum? Weil unbewusste Denkmuster und veraltete Kriterien in vielen Auswahlprozessen immer noch eine große Rolle spielen. Wie genau passiert das? Gezieltes Coaching für Frauen Es gibt auch eine gute Nachricht: Der Spagat zwischen Karriere und Familie ist machbar – aber er erfordert klare Prioritäten, ein gutes Selbstmanagement und vor allem: ein starkes Mindset. Mein Ansatz als Coach Ich unterstütze Frauen dabei, ihren individuellen Weg zu finden – ohne sich zwischen Karriere und Familie entscheiden zu müssen. Denn beides ist möglich! Ich arbeite mit Frauen daran, ihre Stärken als Führungspersönlichkeit klar zu erkennen und souverän einzusetzen – ohne sich an männliche Standards anpassen zu müssen. Die Herausforderungen für Frauen in Führung sind real – aber sie sind nicht unüberwindbar. Mit der richtigen Strategie, einem starken Mindset und gezielter Unterstützung kann jede Frau ihren eigenen Weg in die Führungsebene finden. Willst du … Weiterlesen